MAKK+

Ein räumlicher Dialog zwischen einer Museumserweiterung und Rudolf Schwarz's architektonischem Erbe

 

 

VIA NOVUM

 

Aus der tatsächlichen Notwendigkeit einer Museumserweiterung und der jetzigen mangelhaften Situation des umgebenden Platzes ist die Grundlage dieser Arbeit entstanden. Anhand architektonischer und stadtplanerischer Strategien wurden die Hauptthemen analysiert und behandelt. Die Gestaltung des Neubaus soll diese verkörpern. Rudolf Schwarz’ Auffassung von Denkmalpflege spielt bei der Neuformulierung seines Architekturverständnis ebenso eine wesentliche Rolle. Die Erweiterung soll in Beziehung zum Bestand entwickelt werden, sodass eine Symbiose beider Bauten im Einklang mit ihrer Umgebung entsteht. 

Der Entwurf basiert auf einer theoretischen Trias, bestehend aus Rudolf Schwarz’ Bauphilosophie, Luigi Snozzis Aphorismen und Rémi Zauggs Museumsvorstellungen. Die Formulierungen dieser Architekten repräsentieren meines Erachtens nach die Maximen für eine museumsgerechte Erweiterung angesichts der vorliegenden Umstände. Snozzis Aphorismen gelten als Leitgedanke für eine städtebauliche und denkmalpflegerische Strategie. Zauggs Prinzipien für das Entwerfen eines idealen „Ort des Werkes” bilden die Grundlage für die Raumkomposition. Letztendlich werden diese Leitsätze und die Schwarz’sche Weltanschauung Nebeneinandergestellt. Anhand dieser Herangehensweise soll einen Dialog zwischen einer möglichen Museumserweiterung und dem denkmalgeschützten Bestandsgebäude des Architekten Rudolf schwarz entstehen. 

Der Neubau fügt sich in eine wichtige, jedoch oft missachtete Stelle der kulturellen Kölner Landschaft ein. Mit dem Masterplan für die Stadt Köln versuchte Albert Speer bereits 2008 eine „Kulturdiagonale” zu entwickeln, welche die Passanten durch das Museum für Angewandte Kunst bis hin zur Oper führen sollte. Die Innenstadt besitzt einige historische, stadträumliche Verbindungen, deren Ursprünge bis in die römische Zeit reichen. Die Revitalisierung zweier stadtprägender Achsen wurde von den Architekten Oswald Mathias Ungers - „Via Culturalis” - und Rudolf Schwarz - „Via Sacra” - konzipiert und wird heute, mithilfe stadtplanerischer Maßnahmen, weiterentwickelt. Die Viae verbinden die erhaltenen Denkmalobjekte in einem Kulturpfad und machen dadurch die Zeitebenen und Zeitspuren der Stadtgeschichte sichtbar und begreifbar. Diesem Duktus folgend entwickelt diese Arbeit den dritten Stadtparcours unter dem Namen „Via Novum”.

Aufgabe und Ziel dieser Arbeit ist es nun in einer eigenen, detaillierten Konzeption sich dieses Stadtraumes anzunehmen und eine Vision zu entwickeln, wie dieser Stadtraum für Nutzer, Besucher und Künstler eine neue Qualität gewinnen könnte. Das Ensemble MAKK und MAKK+ mit dem umgebenen Stadtraum soll eine zentrale Rolle spielen. Das ca. 1.000 m² grosse Raumprogramm des zu planenden Neubaus soll Ausstellungs- und Aktionsräume beherbergen. Die Erweiterung soll hauptsächlich für Sonderausstellungen konzipiert werden. Die Verlagerung dieser Ausstellungsfläche soll der Raumnot im Bestandsgebäude entgegenwirken und dessen Nutzung als Hauptsitz für die Dauerausstellung und öffentliche Aktivitäten verstärken.